Freitag, 29. Februar 2008

Caligula ....

Caligula: "Ich will den Himmel mit dem Meere vermischen, Hässlichkeit und Schönheit vermengen, dem Leiden Gelächter entlocken."

Caligula: "I want... I want to drown the sky in the sea, to see beauty in ugliness, to wring a laugh from pain."

Jesus

Es war einmal ein Mensch der hieß Jesus und hatte irgendwie ziemlich viel Selbstbewusstsein, denn er glaubte, dass er Wunder vollbringen könnte. Ein bisschen hielt er sich für den Retter der Welt. Seinen Vater hielt er für Gott.
Die anderen Leute hatten andere Götter und deshalb passte denen das nicht so, dass Jesus seinen Vater als Gott bezeichnete. Sie fanden das ziemlich anmaßend und deshalb verurteilten sie ihn zu Tode.
Jesus wurde gekreuzigt.
Als er da so am Kreuz ging, dachte er noch mal ein bisschen über sein Leben nach. Er war traurig, weil ihm niemand half. Auch sein Vater half ihm nicht, dabei war der doch Gott und er hätte ihm helfen müssen. Außerdem war der Jesus ja immernoch der Sohn von seinem Vater, und da hätte er eigentlich gedacht, dass es irgendwie ganz nett gewesen wäre, wenn sein Vater ihm geholfen hätte.
Doch alles warten, betteln und hoffen war vergeblich, und Jesus erkannte, dass er für sich ganz alleine auf der Welt war. Auch seine Freunde halfen ihm nicht.
So musste Jesus einsam und alleine und verzweifelt sterben.
Kurz bevor er starb, war Jesus sehr enttäuscht. Die ganze Zeit hatte er geglaubt, es gäbe Vertrauen in der Welt, er hatte gedacht, was er tun würde hätte eine Bedeutung und sein Vater würde ihn mögen. Er selber hatte doch bis zum Schluss auf seinen Vater vertraut, einer Lüge geglaubt.
Doch Jesus wusste nicht, was nach seinem Tod kommen würde.
Seine Freunde, die gleichen, die ihm nicht geholfen hatten, fanden seinen Tod nicht so toll. Sie wollten eigentlich nicht, dass er tod wäre und deshalb erfanden sie seine Auferstehung. Sie dachten sich, Jesus würde nun wenigstens nach seinem Tod zu seinem Vater, dem gleichen, der ihn verlassen hatte, gehen und glücklich sein können.
Weil die Freunde vom Jesus wussten, dass Jesus in seinem Leben gerne mal den Weltenretter gespielt hatte, dachten sie sich aus, Jesus könnte mit seinem Tod alle Leute erlösen, und zu seinem selbstverständlich überaus netten Vater ins Himmelsreich der Glückseligkeit einladen können.
Die Freunde vom Jesus hatten gar keine Ahnung, wie sehr sie damit die letzte Erkenntnis ihres Freundes und den Menschen, der er zuletzt gewesen war, verachteten.

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Der Jesus am Kreuz, der hatte noch gemeint, dass sich sein Vertrauen in die Welt, seinen Vater und sich selber nicht gelohnt hätte. Er hatte noch erkannt, dass sein ganzes Leben, bis zu dem Moment am Kreuz, eine einzige Lüge gewesen war.
Doch die Freunde vom Jesus sahen das nicht ein, und erfanden das Christentum, den irgendwie hieß der Jesus dann auch Christus. Sie wollten die Welt total schön machen, leider brauchten sie ein bisschen Krieg dafür.
Doch irgendwann kamen die Leute, die Nachfahren von den Freunden vom Jesus, auf die Idee, dass Jesus doch eigentlich ein ganz friedlicher Mensch gewesen war. Deshalb konnten sie jetzt keine offiziellen Kriege mehr führen und mussten sich geschickter durchsetzen. Dabei übersahen sie wieder einmal die letzten Worte ihres Freundes. Nicht, dass die was wert gewesen wären. (Aber sie hätten so getan, wenn sie sie bemerkt hätten.)

blah, blah.......

Montag, 25. Februar 2008

Caligula - Unmögliches / Freiheit

aus "Caligula" von Albert Camus:

"Caligula: [...] Es handel sich um das, was nicht möglich ist, oder vielmehr darum, möglich zu machen, was nicht möglich ist. [...] Ich habe endlich den Nutzen der Macht erkannt. Sie gewährt dem Unmöglichen gewisse Möglichkeiten. Von heute an und in alle Zukunft hat meine Freiheit keine Grenzen mehr."

"Caligula: [...] I mean, I'm concerned with the impossible, or rather with making the impossible possible. [...] I've finally understood the uses of power. It gives the impossible a chance. From now on my freedom will not be limited by convention."

Freitag, 22. Februar 2008

Zivilisation

Es war eine Gruppe von Menschen die in klimatisierten Bürogebäuden und Autos und ab und zu mal auch bei sich zu Hause lebten. Die Bürogebäude standen in einem Staat in dem jemand gut auf Recht und Ordnung aufpasste und dass keine Zigarettenstummel auf der Straße lagen und die besonders hohen Bürogebäude wurden von Menschen beacht die alle gleich aussahen. Der Rest der Menschen sah aber auch gleich aus, weil sie so gleich sein mussten. Wegen der ganze weißen Wände und den ganzen weißen Papieren wurde den Menschen ein bisschen langweilig. Da sagten sie sich holen wir uns einen Wolf er soll bei uns leben, dann haben wir ein bisschen leben vielleicht auch. Also schickten sie irgendwen raus aus der sehr zivilisierten Welt, dass er ihnen einen echten Wolf holen sollte. Keinen gezähmten und farblich der weißen Umgebung angepassten Hund. Der kam auch wieder mit dem Wolf und manche Menschen fanden das ganz interessant. Der Wolf war noch klein und er sah nett aus. Er wurde größer und die Menschen lebten weiter wie immer. Den Wolf sperrten sie in weiße Räume wenn sie nicht zu Hause waren. Deshalb wurde dem Wolf auch was langweilig außerdem dachte er an die Welt, die er verlassen hatte müssen. Dann, die Menschen wollten gerade den Wolf anderen Menschen vorführen, aber der Wolf wollte nicht richtig und deshalb bis er einen der Menschen etwas in die Hand. Viele Leute wurden gleich ganz wütend auf ihn. Andere wollten ihn behalten, weil sie an die Abwechslung dachten die er ihnen bebracht hatte. So sagte jemand: Aber er muss bleiben, er ist doch nett. Da sprang ein anderer Mensch auf. Er stützte sich auf den der das gesagt hatte und schrie: Er ist ein Wolf, ein Raubtier, man kann ihn nicht zähmen und er schnappte sich einen Briefbeschwerer und schlug ihn dem anderen Menschen ins Gesicht so dass er tot war.

Donnerstag, 21. Februar 2008

braucht keinen Kommentar

Kurier.at: "Deutschland blinzelt bald ins Schlafzimmer"

"Zur Terrorbekämpfung fordert ein deutscher Staatssekretär die Videoüberwachung in privaten Wohnräumen."

noch ein Zitat - Kapitalismus und Egoismus

"I am not primarily an advocate of capitalism, but of egoism; and I am not primarily an advocate of egoism, but of reason. If one recognizes the supremacy of reason and applies it consistently, all the rest follows." --Ayn Rand

Gott


Das ist NICHT die Meinung von Wikipedia (Veränderung ist dort gelöscht).

Überhaupt ist das kein Meinungsäußerung (sondern selbstverständlich nur die Feststellung eines umgangssprachlichen Ausdrucks), denn:

§166 StGB:

"(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören."

Caligula - Steuern

aus "Caligula" von Albert Camus:

"Caligula: Die Reihenfolge der Hinrichtungen hat nämlich keinerlei Bedeutung. Oder vielmehr kommt allen diesen Hinrichtungen die gleiche Bedeutung zu, woraus folgt, dass sie gar keine haben. [...] Abgesehen davon ist es nicht unmoralischer, die Bürger direkt zu bestehen, als indirekte Steuern in den Preis von Lebensmitteln zu schmuggeln, deren sie nicht entsagen können. Regieren heißt stehen, das weiß jedes Kind."

"Caligula: Of course the order of the executions is not of the slightest importance. Or, rather, all these executions have an equal importance. [...] Indeed, if you think about it, it is no more immoral to rob citizens directly, that to slip indirect taxes into the prices of the commodities they cannot do without.
Governing amounts to robbing, as everyone knows."

Der "kleine Prinz" ist tot

Der Erzähler war wieder zu Hause, doch er fühlte sich alleine weil sein Freund nicht mehr da war. Deshalb beschloss er in die Wüste zurückzukehren und die Schlange um Hilfe zu bitten.

Nach ein paar Tagen Reise sah er aus dem Fenster seines alten Flugzeugs den Brunnen, an dem er bei seinem letzten Besuch in der Wüste den kleinen Prinzen mit der Schlange hatte sprechen hören. Er landete in einiger Entfernung um die Schlange, sollte sie sich in der Umgebung befinden, nicht durch den Fluglärm zu stören und machte sich auf den Weg zum Brunnen. Dort wollte er auf die Schlange warten.

So verbrachte er einige Sonnenauf- und Sonnenuntergänge auf der Mauer des Brunnens sitzend und auf die Schlange wartend. Gerade als er zu verzweifeln bekann und glaubte die Schlange würde nicht mehr kommen hörte er am Fuß des Brunnens ein leises Zischen.

Hallo – sagte die Schlange – was führt dich denn hier her?Ich bin auf der Suche nach dem kleinen Prinzen – antwortete der Autor – zu Hause habe ich keine Ruhe, denn dort bin ich mehr alleine als hier in der menschenleeren Wüste.

Tut mir Leid – antwortete die Schlange – ich kann dir nicht helfen.

Dem kleinen Prinzen konntest du doch auch helfen?

Der kleine Prinz ist tot – sagte die Schlange, und als sie bemerkte dass der Autor traurig darüber war fügte sie hinzu: Weißt du, es gibt keine Welt außer dieser.

Es gibt keine gute Welt, keine friedliche Welt.

Für den kleinen Prinzen existiert keine Welt mehr. Keine gute, aber auch keine schlechte.Doch für dich kann Asteroid B612 trotzdem eine Bedeutung haben die er für die Astronomen nie haben wird, denn du lebst noch.Ich weiß nicht, ob ich das noch möchte – antwortete der Erzähler. Ich muss in der Welt der Astronomen leben, in einer Welt in der ich nicht verstanden werde und immer einsam bin. Kannst du mir nicht mit deinem Gift helfen?

Ich kann dir nur das Nichts geben, kein Glück, keinen Frieden und kein Verständnis – meinte die Schlange.

Ich glaube, du verstehst mich besser als die Menschen, die das Gift für böse halten. Mit deiner Hilfe könnte ich ruhig, friedlich und mit dem Gedanken an Asteroid B 612 und seine Bewohner sterben. Und mit dem Gefühl verstanden worden zu sein.

Die Schlange kroch die Brunnenwand hoch und legte sich in einiger Entfernung neben den Erzähler. Sie nickte dem Autor zustimmend zu und signalisierte ihm, dass er herunterspringen sollte. Der Erzähler sprang auf den Wüstenboden und setzte sich in den Sand. Die Schlange blickte in den grauen Brunnen, betrachtete ihr Spiegelbild und dachte an das Gift der Menschen das so viel grausamer töten konnte als ihres. Dann folgte sie dem Autor auf den Wüstenboden und töte ihn.

Jetzt war sie es die alleine war und jemanden verloren hatte.

aus eine sueddeutsche-online-Artikel:

"Das große Problem mit den Shopping Centers, sagt unser Nachbar, ist,dass die Leute sie neuerdings als Bühne für ihren Freitod benutzen. DieSelbstmörder steigen uns aufs Dach, das schreckt die Kundschaft ab."

Das Heinz Dilemma

Eine Frau lag im Sterben, denn sie hatte eine spezielle Form von Krebs. Doch es gab ein Medikament, dass ihr helfen könnte. Ein Apotheker hatte es entdeckt - doch er verlangte viel Geld dafür, zehnmal mehr als ihn die Herstellung des Medikaments gekostet hatte. Heinz, der Ehemann der kranken Frau, ging zu allen Verwandten um das Geld auszuleihen, doch er konnte nur ungefähr die Hälfte zusammensammeln. Er bat den Apotheker ihm das Medikament für seine Frau billiger zu verkaufen, doch der Apotheker sagte: "Nein, ich kann das Medikament nicht billiger verkaufen. Ich habe viele Jahre daran gearbeitet, ich muss meine Mitarbeiter bezahlen, und ich will mit dem Medikament auch Geld verdienen." Heinz war sehr verzweifelt. Er überlegte sich in die Apotheke einzubrechen um das Medikament zu stehlen. Und als er sah, wie es seiner Frau immer schlechter ging, überlegte er nicht mehr lange sondern nahm einen Teil des zusammengesammelten Geldes um die Ausrüstung für einen Einbruch in die gut gesicherte Apotheke zu kaufen. Dann brach er in die Apotheke ein. Doch durch die Alarmanlage wurde der Apotheker geweckt und lief in die Apotheke um nach dem Rechten zu schauen. Heinz, der das Medikament nun unbedingt haben wollte, nahm einen Besenstiel und schlug den Apotheker nieder. Er fand das Medikament und wollte gehen, doch draußen wartete schon die Polizei. Heinz wurde das Medikament wieder abgenommen und er kam in Untersuchungshaft. Währenddessen starb seine Frau. Der Apotheker kam ins Krankenhaus, doch er erholte sich bald wieder von dem Schlag, so dass er an der Gerichtsverhandlung gegen Heinz als Nebenkläger teilnehmen kann.

Am festgesetzten Termin wird die Verhandlung pünktlich eröffnet. Anwesend sind der Richter, der Staatsanwalt, der Apotheker als Nebenkläger, Heinz, sein Anwalt und Verwandte und Bekannte von Heinz, sowie Mitarbeiter des Apothekers als Zeugen.Der Staatsanwalt ließt die Anklagepunkte gegen Heinz vor und der Richter bittet Heinz dazu Stellung zu nehmen.

Heinz sagt: Ich habe nicht viel dazu zu sagen. Ich wollte nur das Leben meiner Frau retten. Sie ist mir mehr Wert als euer Regelwerk.

Staatsanwalt: Das Regelwerk ist das Gesetz! Das Gesetz verbietet Einbruch und Körperverletzung und daran haben auch sie sich zu halten!

Heinz: Sie können über mich urteilen, und mich für das was ich für richtig halte einsperren, aber wirklich verurteilen können sie mich nicht, denn ich weiß auch ohne Ihre Bücher was ich für richtig halte. Mir war das Leben meiner Frau mehr wert als dass ich mich an ihre Richtlinien hätte halten können. Und für mich sind Sie die Mörder, weil sie meine Frau umgebracht haben.

Staatsanwalt: Sie sind der Angeklagte. Sie sitzen auf der Anklagebank!

Heinz: Weil Sie mich hier hingesetzt haben! Weil sie glauben, Ihre Wahrheiten bestünden für alle, weil sie sich so sehr im Recht glauben, wenn sie auf Recht und Ordnung pochen, dabei ist es nur das, was aus Ihrer Perspektive richtig ist - wenn überhaupt. Für mich ist die Gesundheit meiner Frau mehr Wert als die Gesundheit eines Apothekers, den ich kaum kenne.

Staatsanwalt: Sie können sich nicht einfach so über Recht und Ordnung hinwegsetzen. Sie haben nicht nur den Apotheker niedergeschlagen, sie haben auch gegen die Normen der Gesellschaft verstoßen, die das Stehlen verbieten und gegen die Menschenrechte, die jedem körperliche Unversertheit zusichern. Die Apotheker war nicht Schuld an der Krankheit ihrer Frau, er hat sie nicht krank gemacht, doch sie haben ihn verletzt. Sie tragen die Verantwortung für seine Verletzungen, er aber hat nicht die Verantwortung für die Krankheit ihrer Frau.

Verteidiger: Herr Staatsanwalt, mein Mandant hat ethische und moralische Prinzipien, die sich nicht in die Gesetze fassen lassen. Der Wert des Lebens steht für ihn über den Normen der Gesellschaft, die doch vor allem dazu da sind den täglichen Umgang zu regeln aber die auf extreme Situationen übertragbar sind. Er hat für das Leben gestohlen und für das Leben einen anderen Menschen geringfügig verletzt. Seine ethisch-moralische Einstellung verbietet ihm, andere Menschen einfach sterben zu lassen, wenn ihnen so leicht geholfen werden kann.Heinz: Moment, das stimmt doch nicht! Ich habe keine ethischen oder moralischen Überzeugungen, ich tue das, was für mich richtig ist. Das was ich für richtig und angemessen halte. Damit bin ich freier als sie.

Apotheker: Auf meine Kosten! Haben sie auch an meine Freiheit gedacht, als sie mich niedergeschlagen haben?

Heinz: Wenn ich überhaupt gedacht habe, dann höchstens an den Wert den ihre Freiheit für mich hat. Ich bin schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser Wert für mich sehr gering ist.

Verteidiger: Herr Richter, Herr Staatsanwalt, sehen sie, mein Mandat richtet sich nach Werten. Es leuchtet ein, dass das Leben mehr Wert ist, als körperliche Gesundheit.

Heinz: Sie liegen falsch. Das Leben ist nicht grundsätzlich mehr Wert als die Gesundheit. Für mich ist nur das Leben meiner Frau mehr Wert als die Gesundheit eines Apothekers, den ich nicht kenne. Natürlich ist dem Apotheker seine Gesundheit und sein Gewinn mehr wert als das Leben einer Frau, die er nicht kennt. Doch das muss mich nicht interessieren.Richter: Können Sie sich nicht in den Apotheker hineinversetzen?

Heinz: Doch, selbstverständlich kann ich das. Ich sehe, wie er wertet, und ich finde es logisch. Er möchte Gewinn machen, das ist nachvollziehbar. Aber das muss mich nicht interessieren, denn der Apotheker hat für mich keinen Wert. Er ist nur einer von 6 Millionen Menschen für mich. Ich frage mich, ob sie sich in mich hineinversetzen können?

Richter: Sie meinen, sie haben impulsiv gehandelt, als sie das Leben ihrer Frau gefährdet sahen ohne noch über den Schaden für den Apotheker und die Folgen für unsere gesamte Gesellschaft, die Gesetzesverstöße nicht tolerieren darf, nachzudenken?

Heinz: Nein, ich würde jeder Zeit wieder das gleiche tun. Natürlich habe ich die Folgen bedacht. Die Folgen für mich.Richter: Nun ist ihre Frau tot und sie kommen ins Gefängnis - damit ist niemandem geholfen.

Heinz: Sie haben Recht. Aber ich kann nicht hellsehen und ich konnte nur hoffen, dass mein Plan klappt. Denn wenn ich gar nicht erst versucht hätte, das Leben meiner Frau zu retten, wäre für mich von vorn herein alles verloren gewesen. Ich wollte es wenigstens versuchen. Meine Frau ist nicht tot, weil ich versucht habe sie zu retten und ich komme nicht ins Gefängnis, weil ich meiner Frau helfen wollte. Ich komme ins Gefängnis, weil der Herr Staatsanwalt andere Wertvorstellungen hat als ich, weil er glaubt, er könnte die Ordnung in der Welt mit dem Gesetz herstellen oder wiedererstellen und weil sie ähnlich denken wie er, und mich dafür verurteilen werden, dass ich gegen ihre moralischen Prinzipien verstoßen habe und mein Problem ihre Welt durcheinanderbringt. Das können sie nicht zulassen und deshalb müssen sie mich in ihrem Interesse "verurteilen". Aber ich nehme ihr Urteil nicht an.

Heinz drückt einen Knopf und sprengt sich in die Luft.

nur ein Märchen

Es war einmal ein kleiner Diktator. Er wusste, dass die Welt nichts wert war, immerhin. Doch er dachte sich: Ok, wenn nichts was wert ist, dann kann ich ja machen was ich will. Ich will, dass andere an mich glauben. Ich erzähl ihnen einfach mal, sie wärn besonders gut und alle andern wärn total schlecht. Die vergasen wir dann und die anderen werden dann wohl schön an mich glauben werden, das ist vielleicht zur Abwechslung mal ein gutes Gefühl in dieser beschissenen Welt.
Dann fand er den Massenmord für sich und er bildete sich auch selber ein bisschen ein, dass das was er hätte absolut richtig wäre und nicht nur sein eigenes Interesse. Genauso seine Gegner, die bildeten sich das gleiche ein. Und so kam es zu einem großen Krieg. Das machte nichts, denn in einer Welt ohne Bedeutung kann auch nicht wirklich was verloren gehen. Doch der Diktator kam in die Enge, weil er Angst hatte den Krieg zu verlieren, dabei wollte er doch auch mal was wert sein wie alle Menschen. Aber er sah, wie sehr seine Motive vernichtet werden würden, wenn er den Krieg verlieren wurde. Deshalb brachte er sich um.